Mit drei Fragen zur aktuellen Situation der Freizeitbäder und Thermen sowie generell aller öffentlichen Bäder wendet sich die European Waterpark Association e.V. an die Vorsitzenden der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien. Nachfolgend der Text unserer Anfrage im Wortlaut:
Drei Fragen zur Wahl an die Vorsitzenden der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien.
Jährlich besuchen ca. 225 Millionen Gäste die über 500 Freizeitbäder und Thermen in Deutschland. Diese bilden eine wesentliche Säule des gesundheitsorientierten Freizeitangebotes. Mit über 52.000 direkten Arbeitsplätzen und weiteren mindestens nochmal ebenso vielen Arbeitsplätzen bei den Zulieferern und Dienstleistern sind die Freizeitbäder und Thermen wichtige Arbeitgeber, insbesondere in den ländlichen Standorten. Das Spektrum an Arbeitsplätzen reicht von solchen für hochqualifizierte Fachkräfte bis zu Jobangeboten für ungelernte Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Um unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch unseren zahlreichen Gästen eine Entscheidungshilfe für die bevorstehende Bundestagswahl geben zu können, bitten wir die Vorsitzenden der SPD um Stellungnahme zu folgenden Fragen:
Frage 1:
Durch die verordnete Beschränkung der Besucherzahlen kommen die Freizeitbäder und Thermen zunehmend in eine existenzbedrohende wirtschaftliche Notsituation. Aufgrund ihres erheblichen Fixkostenblocks für Anlagen, Gebäude, Personalkosten etc. und der zu geringen Einnahmen können die täglich auflaufenden Unterdeckungen durch die bestehenden Hilfefonds nicht aufgefangen werden.
Ist Ihre Partei bereit, einen umfassenden Defizitausgleich zu unterstützen und die Überbrückungshilfe III sowohl für privatwirtschaftliche als auch für kommunale Bäderbetriebe zu gewähren, solange bestehende Restriktionen einen kostendeckenden Betrieb der Anlagen unmöglich machen?
Frage 2:
Mit der geplanten Anwendung der „3G-Regel“, nach der nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete Zugang zu Freizeitanlagen bekommen sollen, wird das ohnehin sehr geringe Übertragungsrisiko weiter reduziert.
Unterstützt Ihre Partei unter diesen Bedingungen eine Aufhebung der Begrenzung der Besucherzahlen, um den Bädern einen Betrieb zu ermöglichen, der deren Existenz nicht weiter gefährdet?
Frage 3:
Die COVID-19-Pandemie hat den auf mehrere Milliarden Euro geschätzten Sanierungsstau in den öffentlichen Bädern weiter erhöht, weil dringend erforderliche Maßnahmen aus finanziellen Gründen zurückgestellt werden mussten. Gleichzeitig steht die Bäderbranche vor der Herausforderung, durch energetische Optimierungen ihren Beitrag zur Bekämpfung der Folgen des Klimawandels zu leisten.
Ist Ihre Partei bereit, ein umfassendes und langfristig wirksames Investitionsprogramm zur Reduzierung des Sanierungsbedarfs und zur energetischen Optimierung der öffentlichen Bäder zu befürworten?
Mit diesem Investitionsprogramm können auch dringend notwendige wirtschaftliche Impulse für die Zuliefer- und Dienstleistungsbetriebe der Bäderbranche gegeben werden, welche ebenfalls von den Folgen der Pandemie betroffen sind.
Wir haben die Vorsitzenden der Parteien um ihre Stellungnahme bis 10.09.2021 gebeten und werden Sie selbstverständlich über die bis dahin eingegangenen Antworten informieren.