Staatssekretär Kellner reagiert auf EWA-Schreiben: “Gesellschaftliche Rolle der Freizeitbäder und Thermen gewinnt in Krisenzeiten an Relevanz”

In einem  Schreiben vom 19. Oktober 2022 haben wir den Parlamentarischen Staatssekretär im deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und Beauftragten der Bundesregierung für den Mittelstand MdB Michael Kellner um effizientere Wirtschaftshilfen für Freizeitbäder und Thermen gebeten. Dabei haben wir unter anderem beklagt, dass Bäderbetriebe immer wieder durch das Raster bestehender Förderprogramme fallen: “Unsere Bäder befinden sich nunmehr seit zweieinhalb Jahren in einem permanenten Krisenmodus und es ist nicht erkennbar, wie deren Existenz ohne eine schnelle und wirkungsvolle Finanzhilfe dauerhaft gesichert werden kann”.

Am 10. Januar 2023 erreichte uns ein vierseitiges Schreiben als Antwort auf unseren Appell. Darin erkennt der Staatssekretär die besondere Belastung unserer Betriebe an: “Bei Freizeitbädern und Thermen betreffen die Energiepreissteigerungen den Kern ihrer Geschäftstätigkeit: Beheizte Schwimmbecken und Saunen bilden den Hauptleistungsinhalt. Mitten in der Erholungsphase von den coronabedingten Einbußen trifft die Branche infolge des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine die nächste Krise.”

Wir hatten in unserem Schreiben an das Bundesministerium auch auf die gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Bedeutung unserer Betriebe hingewiesen. Diese wurde von Staatssekretär Kellner bestätigt: “Freizeitbäder und Thermen spielen eine wichtige gesellschaftliche Rolle für Gesundheit, Sport und Erholung der Menschen. Dies gewinnt in Krisenzeiten noch einmal an Relevanz. Von den Freizeitbädern und Thermen gehen weitreichende Impulse in andere Wirtschaftsbereiche wie die Hotellerie, die Gastronomie oder den Einzelhandel aus, insbesondere in ländlichen Räumen”.

In unserem Brief hatten wir auch die Abwanderung von Arbeitskräften in andere, vermeintlich krisensichere Branchen beklagt. Auch hierzu nimmt der Staatssekretär Stellung: “In Ihrem Schreiben schildern Sie ferner die Belastung der Freizeitbäder und Thermen durch die Abwanderung von Beschäftigen während der Corona-Pandemie. Damit sprechen Sie ebenfalls einen wichtigen Punkt an: Die Gewinnung und Sicherung von Fach- und Arbeitskräften ist eine der zentralen Zukunftsaufgaben in Deutschland. Die Bundesregierung hat daher am 12. Oktober 2022 ihre neue Fachkräftestrategie beschlossen. Damit wollen wir unter anderem die Aus- und Weiterbildung stärken, das Arbeitsvolumen erhöhen sowie die Fachkräfteeinwanderung erleichtern. Zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten hat das Kabinett am 30. November 2022 entsprechende Eckpunkte beschlossen, die zeitnah gesetzlich umgesetzt werden. Die Maßnahmen zur Fach- und Arbeitskräftesicherung werden dann auch der Bäderbranche zugutekommen”.

Aus unserer Sicht ist das Antwortschreiben ein erfreuliches Signal dafür, dass sowohl die Probleme als auch die Bedeutung unserer Freizeitbäder und Thermen zunehmend in der Politik wahrgenommen werden.

 

Foto: BMWK / Susanne Eriksson